Lebenstafel

Alexander Zschokke: Lebenstafel mit ausgewählten Werken

1894 25. November in Basel geboren. Hier Schulen und Maturität im Real-Gymnasium.

1913 Übersiedlung nach München um Architektur zu studieren. Er entschliesst sich aber, Maler zu werden. Freundschaft mit dem Basler Maler Niklaus Stoecklin.

1914 Rückkehr in die Schweiz für die Rekrutenschule, Einsatz in der Grenzbesetzung während des Ersten Weltkrieges bis 1918.

1915–18 In den Urlaubswochen arbeitet der Leutnant als Maler in Basel, Genf und Zürich, dort Kontakt mit Vertretern der DADA-Bewegung, in Ascona mit Alexej von Jawlensky. Nach 4 Wochen Malunterricht beim Basler Maler Haiggi Müller entlässt ihn dieser, weil er begabt genug sei, um allein weiterzuarbeiten. Erste Ausstellung mit der avantgardistischen Künstlergruppe «Das neue Leben».

1919 Wird von einem Freund nach Berlin eingeladen, bleibt dort zunächst als Maler, Kontakte zur Künstlervereinigung «Die Brücke», kann sich im Bildhaueratelier Ludwig Thormaelen einrichten und fängt mit der Bildhauerei an. Freundschaft mit dem Basler Maler Martin A. Christ.

1920–30 Arbeitet im eigenen Atelier in Berlin als Bildhauer. Begegnungen mit den Künstlern Erich Heckel, Heinrich Campendonk, Edvard Munch, Max Liebermann und Lionel Feininger. Zugang zum Kreis um Stefan George, der in Zschokkes Atelier seine Zusammenkünfte abhält. Zahlreiche Portraits von George, ferner von Karl Wolfskehl und Friedrich Gundolf, Ernst Kantorowicz, Robert Boehringer, Percy Gothein, Maximin.
Portraitiert für seinen Lebensunterhalt u.a. Minister Rüfenacht, Geheimrat Ludwig Justi und den Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer.
Reisen in ganz Europa. Sonderausstellung in der angesehenen Berliner Galerie Ferdinand Möller.

1931 Berufung als Professor für Bildhauerei an die Akademie in Düsseldorf, dort Begegnung mit Paul Klee, den er portraitiert.

1933 «Machtergreifung» der Nationalsozialisten. Wunsch zur Rückkehr nach Basel und erste Kündigung ans Ministerium in Berlin, die Ausreisegenehmigung wird erteilt, er darf aber keine seiner Werke ausführen.

1937 Die Ausreisegenehmigung und die Ausfuhrgenehmigung werden endlich zusammen erteilt, sofortige Ausreise und Ankunft in derselben Nacht in Basel.

1939–45 Zweiter Weltkrieg. Einsatz als Oberleutnant im Grenzdienst. Während längerer Urlaubswochen grössere Arbeiten im Basler Atelier, darunter der Museumsbrunnenin Basel.
Heirat mit der Photographin Claire Roessiger und bald darauf Geburt der Tochter Petra.

1947 Portrait (Halbfigur) von Oskar Kokoschka.

1950–54 Wettsteinbrunnen in Basel.

1951     Mehrere Portraits (Zeichnungen, Köpfe und Halbfiguren) von Albert Schweitzer.

1953–64 Mitglied der Kommission der Öffentlichen Kunstsammlung Basel.

1955 Kunstpreis der Stadt Basel. Portrait von Karl Jaspers.

1973 Retrospektive 1916–1971 in der Galerie Münsterberg, Basel.

1974 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

1980 Europa-Medaille des Kulturkreises Baden-Baden.

1981 Tod am 17. August nach längerer Leidenszeit.

Literatur:
Michael Stettler (Hrsg.), Der Bildhauer Alexander Zschokke, Aarau: AZ-Presse 1944.
Ulrich Christoffel, Alexander Zschokke, München: Verlag F. Bruckmann 1957.
Alexander Zschokke, Skulpturen-Katalog 1921–1974, (520 Nummern), Privatdruck Basel 1974.
Michael Stettler (Hrsg.), Bildnisse Stefan Georges von Alexander Zschokke, Düsseldorf und München: Verlag Helmut Küpper vormals Georg Bondi 1974.
Karl Schefold, Abbild und Inbild. Zu Zschokkes Bildnissen Stefan Georges, in: Neue Beiträge zur George-Forschung (3), Bingen 1978.
Martin A. Christ, Karl Schefold, Der Bildhauer Alexander Zschokke, 25. XI 1894 – 17. VIII. 1981, Privatdruck Basel o.J. (1981).
Katalog zur Gedächtnisausstellung Alexander Zschokke 1894–1981, Riehen 1982.