Zitate

«Das Protraitieren ist die Kunstform, die heute den grössten künstlerischen Mut erfordert. Sie lässt dem künstlerischen Spieltrieb den kleinsten Raum, führt jedoch die menschliche Erkenntnis an die dunkelsten Abgründe.» (1957)

«Ähnlichkeit ist eine sehr ungenaue Bezeichnung. Der eine sieht das Feuer, der andere das Holz.» (1957)

«Erst durch das Einordnen im geistigen Raum wird der Bildstoff zum Kunstwerk, dessen Bedeutung und Umfang wir erkennen können. Unter geistigem Raum könnte man die imaginäre Welt, in der jeder Künstler lebt oder leben muss, verstehen.» (1955)

«George zu modellieren kam einem Boxkampf gleich. Es machte ihm Spass, richtig Widerstand zu leisten, aber die Bemerkung ‚es braucht schon ein gehöriges Quantum Frechheit dazu, einem so ins Gesicht zu gucken, wie Sie‘, zeigte mir, dass ich an diesem Morgen eine Runde gewonnen hatte.» (1957)

«Der Künstler ist der leidend Besessene.»

«Das fotografische Bild ist ein gutes und erwünschtes Zeitdokument. Es ist im besten Fall die Summe der Erfahrungen des Fotografen, durch die Zeit gesehen. – Das künstlerische Portrait ist die Summe der Erfahrungen des Dargestellten durch den künstlerischen Geist wahrgenommen.» (1957)

«Menschen machen ihre Zeit. Jede Zeit hat darum ihre ganz bestimmte Form des Portraits, ihr Zeitgesicht. Menschen ausserhalb ihrer Zeit werden fast nur in jenem Ausschnitt gesehen, der sich mit ihrer Zeit deckt. Dürer begriff Erasmus nicht. Holbein begriff mehr als Erasmus.» (1957)